Gründung der S.L.G.

 

Am 23.09.1995 haben sich hörgeschädigte, schwerhörige Schwule und Lesben aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Leipzig zusammengefunden und die Selbsthilfegruppe S.L.G. – „Leipziger Allerlei“ in der Rosa Linde e.V. am Lindenauer Markt gegründet. So fanden wir ein Zuhause in der Rosa Linde e.V. Im Laufe der Zeit wuchs unsere Mitgliederzahl ständig.

Einige Jahre später möchten wir unsere Selbsthilfegruppe S.L.G. in der Leipziger AIDS-Hilfe e.V. in Ossietzkystr. verlegen, weil wir in der AHL mehr Aufklärung bzw. Infos bekommen konnten. Mit viel Geduld erklärten uns die Mitarbeiter der AHL viele Details über AIDS. Wir wurden dort regelmäßig über Neues informiert und auch weitergebildet. Natürlich sehen wir auch die Verpflichtung, andere Hörgeschädigte aufzuklären, die nicht über HIV und AIDS Bescheid wissen.

In der AHL organisierten wir Kurse zur Gebärdensprache für Hörende. Viele Interessierte waren zu uns gekommen.

Wir hatten auch einige Vorträge über die AIDS-Aufklärung durchgeführt, wie auch über die antischwule Gewalt im BBW Leipzig. Die Zusammenarbeit mit dem Jugendnetzwerk LAMBDA fand statt.

Wir sind in den neuen Bundesländern von Anfang an die am besten informierte Gehörlosengruppe. Inzwischen entstand ein offizieller Slogan „Ich bin nicht behindert – ich werde behindert“ gegen die Benachteiligung und Ausgrenzung von Menschen, die mit „Behinderungen“ leben. Die AHL unterstützt uns aktiv, wodurch wir selbstbewusst mit den anderen hörenden Mitstreitern auftreten können.

Jedes Jahr veranstalten wir die Mitgliederversammlung mit dem Vortrag vom Gesundheitsamt Leipzig, den Faschingsball, das Grillfest, die Halloweenparty, den Ausflug und die Weihnachtsfeier. Wir machen auch im Leipziger CSD mit, wo wir einen eigenen Stand haben, der mit viel Kuchen, Kaffee und Infomaterial gefüllt ist.


 

Sächsische Kulturtage der Gehörlosen

Wir hatten im September 1999 an einem ganzem Wochenende im Congress Center Leipzig im Rahmen der Sächsischen Kulturtage der Gehörlose aus ganz Sachsen zeigten ihre Arbeiten und Sammlungen: Grafiken, Malerei, Fotos, Video u.a.. Eine Künstlershow wurde vorgeführt. Es fand ein großes Politikerforum statt. Der Höhepunkt war das Gebärdensprachfestival. Es kamen viele hundert Besucher ins CCL.

Mit unserem Stand der AIDS-Hilfe konnten wir über HIV und AIDS aufklären. Es gab viele gute Gespräche.

Für uns war dieses Wochenende ein schönes Erlebnis – wir hoffen, dass die sächsischen Kulturtage der Gehörlosen wieder stattfinden. Wir wollen dann wieder dabei sein!

 

Drei Kastanienbäume im November 1999

Zwei Mitarbeiter der AHL hatten mit der Spendenbüchse geklappert. Der Förderkreis der AHL hatte währenddessen die Leipziger Unternehmen um Spenden gebeten. Im Herbst sollten drei stattliche Kastanienbäume gepflanzt werden – für Menschen mit HIV und AIDS.

In einem Leipziger Stadtviertel, Plagwitz, wurde ein ehemaliges Bahngelände am Karl-Heine-Kanal zu einem Stadtteilpark umgestaltet. Es ist Teil eines EXPO-2000-Projektes der Stadt Leipzig. Die Stadtverwaltung hatte alle Vereine und Gruppen aufgerufen, am Entstehen des Parks mitzuwirken. Die AHL machten mit – Unsere Selbsthilfegruppe hatte auch das Vorhaben unterstützt.

Wir hatten dann im November 1999 mi der AHL und dem Förderkreis der AHL drei Kastanienbäume im Stadtteilpark Plagwitz gepflanzt.

Inzwischen sind drei Bäume groß geworden – sie erinnern stets an Menschen mit HIV und AIDS. Sie erinnern auch an sie, die an HIV und AIDS starben. Wo drei Kastanienbäume sind, ist es auch ein Ort der Begegnung und das Gedenkens.

Unsere Arbeit als „Multiplikatoren“ der AIDS-Hilfe Leipzig „HIV-positiv“ 1999

Unsere Selbsthilfegruppe in der AHL nimmt an Weiterbildungen teil und sammelt viele Informationen zu HIV und AIDS. So sind wir über Gefahren und Auswirkungen von HIV im Bilde. Einige Mitglieder unserer Gruppen unterstützen auch die Präventionsarbeit der AHL. Dadurch sollen Neuinfektionen verhindert werden. Wir arbeiten inzwischen als „Multiplikatoren“ für Gehörlose.

 


 

5jähriges Jubiläum der S.L.G. in Leipzig 2000

Ein halbes Jahr vor der Jubiläumsfeier, 29.09-03.10.2000, hatten wir angefangen, alles vorzubereiten. Die Einzelheiten wurden vorbereitet – es gab viel zu tun. Alle hatten aber mitgemacht. Dann war das lange Wochenende der Jubiläumsfeier angesagt.

Freitag, 29.09.2000: Viele Gäste waren zu unserem Regenbogenhaus der AHL gekommen. Es gab eine Ausstellung über unsere Selbsthilfegruppe – Viele Bilder und Fotos waren zu sehen. Das Buffet und der Grill sorgten dafür. Dass alle Gäste schön satt waren. Wir hatten ein schönes Wiedersehensfest.

Samstag, 30.09.2000: An diesem Tag war der große Galaabend im Gehörlosenzentrum „Samuel Heinicke“  angesagt. Viele Programme konnten alle Gäste begeistern. Wir hatten einen Überraschungsbesuch von Ulrich Hase, unser ehemaliger Bundespräsident des Gehörlosenbundes Deutschland.

Sonntag, 01.10.2000: Das große Frühstück fand in einem Leipziger Café statt – alle waren gekommen. Es war ein schönes und langes Frühstück mit viel Plauderei. Anschließend fuhren wir zum Leipziger Völkerschlachtsdenkmal – wir waren ganz oben auf der Plattform und hatten bei schönem Wetter einen herrlichen Ausblick auf Leipzig.

Montag, 02.10.2000: Die große Stadtführung war an diesem Tag angesagt – alle waren wieder dabei. Es war für sie eine schöne Entdeckung in Leipzig.

Dienstag, 03.10.2000: Es war unser letzter Tag der Jubiläumsfeier. In einer guten Kneipe gab es ein Abschiedsessen. Wir dachten an die schönen Tage – wir redeten viel darüber. Zum Schluss fuhren unsere Gäste heim.

 

„Wolff“ – Der Pornostar!

Anlässlich der Leipziger Buchmesse im März 2001 fand die Lesung mit dem Pornostar „Wolff“ (Holger Zill) im Regenbogenhaus statt.

Endlich konnten wir ihn hautnah erleben, wie er sein Buch vorlas. Und wir alle stellten dabei fest, dass „Wolff“ wirklich sympathisch ist –   er redete mit uns ganz locker und angenehm.


Sehr bemühen müssen, von seinen „vollen“ Lippen abzulesen, was aber nicht immer gelang. Dafür wissen wir aber, sein Buch zum Lesen ist zu erwerben…

 

Das Treffen der gehörlosen  Transvestiten in Leipzig 2002

Im Oktober 2002 konnten wir mit Jens-Alex Keunecke aus Hannover eine große Veranstaltung des 3. Treffens der gehörlosen Transvestiten durchführen. Es war im Heinrich-Budde-Haus im Stadtteil Gohlis – ein großer Saal und ein schönes Treppenhaus hatten uns und den Gästen sehr gefallen. Das Essen und die Getränke hatten wir besorgt.

An diesem Abend wurde die Gala eröffnet. Die Transvestiten waren herrlich gekleidet. Der Saal war voll. Die Lederkerle waren auch dabei – eine Harmonie zwischen den Transvestiten und Lederkerlen war deutlich spüren.

Die „Misswahl“ war unser Höhepunkt. Nach der Preisvergabe gab es einige kleinere Vorführungen, die lustig waren.

Es war eine sehr schöne Gala für alle. Wir denken oft daran.

 

 

Die Wanderung nach Höfgen an der Mulde 2004

Zuerst waren wir in Grimma, eine schöne, alte Stadt, die aber vom schlimmen Hochwasser im Jahr 2002 betroffen war. Wir sahen einige Schäden noch. Dann wanderten wir nach Höfgen an der Mulde entlang. Die schöne Landschaft umgab uns – es war im Frühling, so viele zarte Blumen blühten. In Höfgen hatten wir auf der schönen Terrasse von einem Gasthaus das kräftige Mittagsgericht gegessen. Zuletzt hatte ein kleines Schiff uns zurück nach Grimma gebracht.

 

Der Leipziger CSD

Der erste CSD fand im Jahr 1992 in Leipzig statt, der sich alljährlich bis 1997 wiederholt hatte. Dann kam die Zwangspause, bis die Vereine sich im Jahr 2004 durchsetzen konnten, den CSD wieder zu organisieren. Wir waren von nun an auch stets dabei. Der große Umzug durch die Leipziger City findet alljährlich mit den geschmückten LKW, die bei vielen Zuschauern große Aufmerksamkeit erregen können.

Am Abend gibt es die große Disco „Prideball“.

Auf dem Leipziger Nikolaikirchhof ist die „Party“ – kulturell und politisch – angesagt. Es ist eine günstige Lage für uns alle, wo das Straßenfest unter dem Motto: „Gleiche Liebe – gleiche Rechte“ veranstaltet wird. Auf diesem Platz können sich viele Lesbische, Schwule und verschiedene Vereine und Organisationen präsentieren. Eine große Bühne steht dort, zwei Dolmetscher sind immer dabei. Es gibt eine Menge an Programmen. Viel Show, Musik und Tanz, was allen gefällt. Nicht zuletzt finden auch die Interviews mit den Politikern statt.

Wir S.L.G. haben immer den Infostand und bieten Kaffee & Kuchen an, geben das Infomaterial den Leuten.

 

Das Seminar in Berlin, November 2005

Das erste Treffen der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. für die gehörlosen Teilnehmer, war in Berlin-Kreuzberg angesagt. Einer von unsere S.L.G. war auch anwesend. Zwei Dolmetscherinnen hatten mitgemacht. Gegen HIV und AIDS hatten die Teilnehmer vieles getan: Rollenspiele durchgeführt, eine Beratungsstelle aufgesucht und ein Workshop mit einem speziellen Vortrag gemacht. Zuletzt gab es die Diskussionen. Es waren zwei Tage, die für alle Teilnehmer sehr interessiert waren.

 

Unser 10jähriges Jubiläum 2006

Leipzig wer wieder ein Mittelpunkt für viele Gehörlose und Lesben, obwohl Leipzig sehr viele Baustellen hatte. Viele Straßen und einige Plätze wurden aufgerissen – neue Straßenbahnschienen wurden dann verlegt. Der Neubau des Bahntunnels ist bis jetzt der Hauptgrund für viele Baustellen.

Die gehörlose Schwulen und Lesben kamen trotzdem zu unserer S.L.G. um mit uns unser 10jähriges Jubiläum zu feiern. Der Empfang im Regenbogenhaus, die Stadtrundfahrt mit der Straßenbahn und die Feier mit Bowling waren die Höhepunkte für alle. 


Der Vortrag „Minderheit in Minderheit, gehörlos und schwul“

Der Leipziger Stadtverband veranstaltet alljährlich 3 Kommunikationsforen kurz „Kofo“. Die Leipziger Gehörlosen wollen sich über verschiedene Dinge, Problematik, Hintergründe der Krankheiten oder Durchsetzung verschiedener Gesellschaften sowie Möglichkeiten Sozialer und kultureller Lebensweise informieren.

So wurde Thomas in solcher Hinsicht um einen Vortrag über die Homosexualität gebeten. Er war dazu  bereit und hatte sich im November 2006 im Leipziger Gehörlosenverband im Vortrag auseinandersetzen. Thomas hatte zuerst die wissenschaftliche Aufklärung über die „angeborene Homosexualität“ gemacht, mit vielen Beispielen bei den Tieren und Vögeln.

Die Teilnehmer waren sehr aufmerksam und stellten immer wieder viele Fragen. Zuletzt hatte Thomas von der Minderheit, gehörlos zu sein, in einer anderen Minderheit, schwul zu sein, erzählt, was die Teilnehmer auch sehr interessierte. 


Die AIDS-Hilfe Leipzig e.V. begeht das 20jährige Jubiläum

In diesem Jahr ist unsere AHL – 20 Jahre alt geworden. Es wird viele Veranstaltungen durchgeführt – wir werden auch mit dabei sein. Wie viele bereits wissen, wir gehören seit vielen Jahren zur AHL, die uns immer mit Geduld und Herzlichkeit zugleich hilft und unterstützt.

Wir möchten an dieser Stelle den Sozialarbeitern sowie ehrenamtlichen Mitarbeitern unseren herzlichen Dank aussprechen.

 

Unser wöchentliche Begegnung in der AIDS Hilfe Leipzig e.V.

Jeden Dienstag ab 18 Uhr treffen wir uns im Café der AIDS-Hilfe Leipzig e.V.

Wir unterhalten uns- wie immer geben wir einander Tipps, Ratschläge und machen auch Vorschläge

Seit 15 Jahren geben wir die Zeitungen heraus. Sie werden an die verschiedenen Vereine, Gruppen und Instituten in Deutschland und auch an die Interessierten kostenlos verschickt.